"Der Mensch ist frei geboren, doch überall liegt er in Ketten."
- Jean-Jacques Rousseau -



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Das (Des-)Interesse der deutschen Politik


Protokoll meiner leider erfolglosen Versuche, mit deutschen Politikern Kontakt aufzunehmen


Nachdem Anfang Dezember 2010 unsere Bundeskanzlerin Besuch des algerischen Staatspräsidenten Bouteflika hatte, dachte ich mir, ich kontaktiere Frau Dr. Merkel über das Kontaktformular ihrer Homepage als Bundeskanzlerin und stelle eine kurze Frage; getreu dem Motto, „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt“. Im Grunde genommen reicht ein Überfliegen der folgenden Kommunikation(sversuche), war es doch eine recht langwierige Sache, bei der nicht viel herausgekommen ist - mit Ausnahme der letzten (am Weitesten untenstehenden) Kontaktaufnahme, in deren Verlauf der Büroleiter einer deutschen hochrangigen Bundestagsabgeordneten sich meiner Meinung nach doch "etwas aus dem Fenster gelehnt" hat.


In diesem Sinne - gutes Durchhaltevermögen beim Lesen!


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Gesendet: Donnerstag, 09. Dezember 2010 16:26:19

Email abgeschickt aus dem Bereich: "Bundeskanzlerin, Deutsch" 9. Dezember 2010 um 17:26 Uhr

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

mit großem persönlichen Interesse habe ich die Pressestatements von Ihnen und dem Staatspräsidenten Algeriens gelesen. Die dort angesprochenen Themen sind sicherlich bedeutend; mich würde aber interessieren, ob im Rahmen der Gespräche zwischen Deutschland und Algerien zukünftig auch das Thema „Kabylei“ angesprochen wird (oder vielleicht sogar schon angesprochen wurde)?

Es grüßt Sie

Kristina P.



-----Ursprüngliche Mitteilung----- 



Verschickt: Mo., 13. Dez. 2010, 7:37

Thema: Re: Kontaktformular bundeskanzlerin.de: Pressestatements Bundeskanzlerin Merkel - Staatspräsident Bouteflika - BPA-ID: [KT+zWWVFEQ4=]



Sehr geehrter Frau P.,

vielen Dank für Ihre E-Mail zu einem Thema der Auswärtigen Politik an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.

Leider ist es wegen der Vielzahl der an Frau Dr. Merkel gerichteten E-Mails und Schreiben nicht möglich, Ihnen individuell zu antworten. Ich würde mich freuen, wenn Sie dafür Verständnis haben.

Nach der Aufgabenverteilung innerhalb der Bundesregierung ist das Ministerium für die Bearbeitung von Anfragen und Stellungnahmen zuständig, in dessen Aufgabenbereich das Anliegen fällt.

Für viele Themenbereiche und Fragestellungen hat die Bundesregierung ein umfangreiches Informationsangebot entwickelt, das Ihnen einen schnellen Zugriff auf unser Wissen ermöglicht. In Ihrem Fall möchte ich Ihnen dazu den Internetlink http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Startseite.html empfehlen.

Sollten Sie hier die gewünschten Informationen bzw. Klärungen nicht finden, möchte ich Ihnen raten, sich mit Ihrem Anliegen direkt an das Auswärtige Amt (AA)zu wenden. Sie können das Ministerium per E-Mail über buergerservice@auswaertiges-amt.de erreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

P**** D***

Bürgerservice Presse- und Informationsamt der Bundesregierung


>>>>>Gute Idee, Herr D***! Nur hatte ich diese auch schon. Allerdings bringt es nicht wirklich viel, wenn man eine doch recht konkrete Frage hat. Aber gut, ich probiere es...:<<<<<


Fwd: Kontaktformular bundeskanzlerin.de: Pressestatements Bundeskanzlerin Merkel - Staatspräsident Bouteflika - BPA-ID:
k********** an buergerservice - 13. Dez 2010, 18.17

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin an Sie verwiesen worden und leite Ihnen hiermit eine E-Mail weiter, an deren Ende folgende Frage zu finden ist, die an die Bundeskanzlerin im Rahmen ihres Gespräches mit dem algerischen Präsidenten gerichtet war:


"mit großem persönlichen Interesse habe ich die Pressestatements von Ihnen und dem Staatspräsidenten Algeriens gelesen. Die dort angesprochenen Themen sind sicherlich bedeutend; mich würde aber interessieren, ob im Rahmen der Gespräche 

zwischen Deutschland und Algerien zukünftig auch das Thema "Kabylei" agesprochen wird (oder 

vielleicht sogar schon angesprochen wurde)?"

Ich möchte noch kurz darauf hinweisen, dass es um den schon seit Jahren bestehenden Kabylei-Konflikt innerhalb Algeriens geht, der zumindest in Deutschland scheinbar so gut wie keine Beachtung findet.

Es grüßt Sie

Kristina P.
Ticket#: 10228812] Re: Fwd: Kontaktformular [...]
Buergerservice an Sie - 13. Dez 2010 
Buergerservice <buergerservice@auswaertiges-amt.de>
Cc:
Bcc:
Datum:
Mo., 13. Dez. 2010, 18:19

Sehr geehrte/r k**********@aol.com, dies ist eine automatisch erzeugte Eingangsbestätigung Ihrer Email-Anfrage. Gerne machen wir Sie auf unseren Katalog aufmerksam, in dem Sie sofort durch einen einfachen Mausklick Antworten auf die 200 häufigsten Bürgeranfragen (FAQ) <http://www.auswaertiges-amt.de/sid_947E7706137BE528F77D57052B23BB28/DE/Infoservice/FAQ/Fragenkatalog_node.html finden können. Prüfen Sie also zunächst, ob Ihre Frage nicht bereits in diesem Katalog mit der entsprechenden Antwort aufgeführt ist. Bitte haben Sie Verständnis, dass in einem solchen Fall keine individuelle Antwort erfolgt. Die Mitarbeiter des Bürgerservice lesen jede Anfrage. Enthält Ihre Frage Elemente, die durch den Katalog nicht beantwortet werden, erhalten Sie unaufgefordert eine ausführliche und individuelle Antwort. Aktuelle Informationen zur Sicherheit in allen Reiseländern sowie die jeweiligen Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige finden Sie in unserer Länderliste: <www.diplo.de/sicherreisen> Immer wieder erreichen uns Fragen, die wir nicht kompetent beantworten können. Unsere Empfehlungen in solchen Fällen finden Sie hier: <http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Infoservice/FAQ/SachgebietNichtDabei/Uebersicht.html>. Ihr Bürgerservice im Auswärtigen Amt P.S.: Planen Sie demnächst eine Auslandsreise? Kennen Sie schon unseren praktischen Ratgeber für sicheres Reisen: http://www.auswaertiges-amt.de/reiseratgeber


>>>>>Ahja, das übliche automatisierte Blabla. Aber ein wenig lässt es fast hoffen...

Allerdings bin ich mit der Antwort von dem Herrn vom Bürgerservice Presse- und Informationsamt der Bundesregierung alles andere als zufrieden. Das muss ich ihm gleich noch mitteilen:<<<<<



-----Ursprüngliche Mitteilung----- 



Verschickt: Di., 14. Dez. 2010, 10:35

Thema: Re: Kontaktformular bundeskanzlerin.de: Pressestatements Bundeskanzlerin Merkel - Staatspräsident Bouteflika - BPA-ID: [KT+zWWVFEQ4=]



Sehr geehrter Herr D***,




vielen Dank für Ihre Antwort-E-Mail.

Selbstverständlich habe ich Verständnis dafür, dass Frau Dr. Merkel mir wegen der vielen E-Mails nicht persönlich antworten kann.

Allerdings habe ich kein Verständnis dafür, dass dann überhaupt die Möglichkeit angeboten wird, Anfragen per E-Mail zu stellen.

Meine Frage kann meiner Meinung nach auch nur von der Person beantwortet werden, die das Gespräch geführt hat - in diesem Fall war das offensichtlich Frau Dr. Merkel, die ich im Übrigen sehr schätze.

Möglicherweise habe ich meine Frage zu knapp formuliert und man konnte auf den ersten Blick nicht allzu viel damit anfangen; dies geschah aber aufgrund der Vermutung, dass Frau Dr. Merkel wohl einige E-Mails bekommt. Ich ging in vielleicht naiver Weise allerdings davon aus, dass meine Frage motiviert und interessiert beantwortet wird, dies scheint nun mit dem Verweis auf das Auswärtige Amt aber nicht der Fall zu sein.
Dass die Aufgaben entsprechend verteilt werden, ist mir klar.

Ob meine Frage das Auswärtige Amt beantworten kann, weiß ich nicht. Ich werde aber auf alle Fälle „mein Glück“ dort auch versuchen (der Link nützt mir in diesem Fall nicht viel, so weit war ich selber schon) bzw. mir überlegen, welche der noch im Bundestag vertretenen Personen mir bei der Beantwortung der Frage helfen könnten und diese entsprechend kontaktieren.

Es grüßt Sie

Kristina P.


>>>>>...mal überlegen, welche Möglichkeiten habe ich denn noch? Wer könnte vielleicht einmal bei der Regierung ein bisschen herumsticheln, herumbohren? ... vermutlich wäre es sowieso besser, dieses Thema einmal bei der Opposition anzufragen, speziell bei der Partei, die immer wieder vorgibt, sich für Frieden und Menschenrechte stark machen zu wollen. Die Homepage dieser Partei lässt auch hoffen, also los:<<<<<





Verschickt: Di., 14. Dez. 2010, 15:54

Thema: Anfrage zu Algerien



Sehr geehrte Frau M******,

zunächst einmal möchte ich Ihnen zu der gelungenen Internetpräsenz Ihrer Partei gratulieren; ich finde sie sehr ansprechend, informativ und benutzerfreundlich (im Gegensatz zu manch Seiten anderer Parteien).

Ich komme heute auf Sie zu, weil ich am 09.12.2010 eine Anfrage an unsere Bundeskanzlerin gestellt habe und hierauf eine absolut nicht zufriedenstellende Antwort bekommen habe.


Außerdem entnehme ich Ihrem Internetauftritt, dass Sie Sprecherin für Außenpolitik sind und Ihr besonderes Interesse dem afrikanischen Kontinent gilt.

Deshalb hoffe ich, dass Sie nun vielleicht die bessere Stelle sind, meine Frage zu stellen.


Aus persönlichem Interesse beschäftige ich mich seit einiger Zeit mit Algerien.

Wie ich nun vernommen habe, war am 08.12.2010 – also zwei Tage vor dem „Tag der Menschenrechte“ – der algerische Präsident bei unserer Bundeskanzlerin und hat wohl auch mit unserem Außenminister ein Gespräch gehabt. Worum es dort im Einzelnen gegangen ist, wissen Sie vermutlich – hoffe ich – besser als ich.

Algerien ist – ich denke, man muss nicht besonders weltpolitisch bewandert sein, um dies zu wissen – ein Land, in dem es sehr viele Missstände gibt. Mit diesem Land will nun Deutschland in Zukunft enger zusammenarbeiten. Das ist sicher einesteils irgendwo vielleicht sogar richtig, denn es geht langfristig um umweltfreundliche Energie, nur muss ich andererseits feststellen, dass es mir – und nicht nur mir – sehr missfällt, dass Deutschland mit einem Land zusammenarbeiten soll, in welchem die Menschenrechte derart missachtet werden.

Ich weiß nicht, inwiefern in diesem Zusammenhang das Thema „Kabylei“ bekannt ist. – Nach der nichtssagenden Rückantwort vom Bundeskanzleramt habe ich eigentlich den Verdacht, es ist so gut wie gar nichts darüber bekannt.

Deshalb hier nun diese E-Mail an Sie. Was sagen Sie (ich meine Sie als Person und auch Ihre Partei) dazu, dass Deutschland in Zukunft mit Algerien zusammenarbeiten soll? Ist das im Sinne von Ihnen oder sehen Sie dort Handlungsbedarf (beispielsweise die Zusammenarbeit mit Forderungen zum Beachten/Einhalten der Menschenrechte abhängig zu machen)?


Meine konkrete Frage an die Bundeskanzlerin war recht kurz gestellt (in der Hoffnung, dass bei Nichtwissen oder Nichtverstehen evtl. recherchiert wird; am Ende dieser E-Mail hier sehen Sie den „Schriftverkehr“). 

Ich habe lediglich angefragt, ob bei dem Gespräch das Thema „Kabylei“ angesprochen wurde oder in Zukunft angesprochen wird. Daraufhin wurde lediglich von meinem Verständnis ausgegangen, dass die Kanzlerin wegen der Fülle der Anfragen nicht jede einzeln beantworten kann und ich mich auf der Seite des Auswärtigen Amtes informieren soll bzw. wurde mir noch die E-Mail-Adresse des Auswärtigen Amtes mitgeteilt.

Ich erspare mir jetzt hier, die ganze Problematik, in der sich die Kabylei befindet, näher auszuführen; falls Sie aber dennoch nähere Informationen benötigen, bitte ich Sie, sich zu melden bzw. möchte ich Sie auf eine viersprachige Internetseite hinweisen, die – zum Teil recht interessante – Artikel zu der Problematik enthält (u.a. aktuell einen Brief, der ebenfalls im Nachgang der Verhandlungen an die Bundeskanzlerin gesendet wurde). http://www.tamurt.info/?lang=de

In der Hoffnung, von Ihnen nicht ebenso abgefertigt zu werden, freue ich mich auf Ihre Antwort!




Viele Grüße und eine hoffentlich etwas geruhsame Rest-Vorweihnachtszeit

Kristina P.


>>>>>14.01.2011
So, jetzt ist Weihnachten und die Ruhe aber endgültig vorbei. Also noch mal die E-Mail an die Politikerin geschickt...:<<<<<




Verschickt: Fr., 14. Jan. 2011, 18:18 

Thema: nochmals: Anfrage zu Algerien 




Sehr geehrte Frau M******,
nachdem ich nicht weiß, ob meine Anfrage im vorweihnachtlichen Stress(???) vielleicht untergegangen ist, wiederhole ich sie hiermit noch mal. Nach den jüngsten Entwicklungen in dieser Region (Tunesien und eben auch Algerien) ist mir diese Anfrage noch wichtiger geworden.



Gruß 

Kristina P.

[Hier füge ich meine ursprüngliche E-Mail samt dem „Schriftwechsel“ ein.]


>>>>>24.01.2011
Es ist doch nicht zu fassen! Ich habe immer noch nichts gehört. Das kann ich jetzt nicht so auf sich beruhen lassen! Mal sehen, welche Person aus dieser „Friedens- und Menschenrechtspartei“ erscheint mir noch geeignet, meine Frage zu stellen... Ich beschließe, einer bekannten Vertreterin dieser Partei folgende E-Mail zu schicken und schicke diese gleichzeitig als Kopie der Politikerin, die mir immer noch nicht geantwortet hat:<<<<<



-------- Original-Nachricht -------- 

Betreff: Frage zu E-Mail-Anfragen 

Datum: Mon, 24 Jan 2011 16:19:26 -0500 







Frau R***, 



Sie sind eine sehr bekannte Persönlichkeit in Ihrer Partei und nun versuche ich einmal bei Ihnen mein Glück. Auch wenn Sie nicht unbedingt die richtige Ansprechpartnerin für meine Frage sind, aber immerhin sind Sie im Bereich der Internationalen Politik tätig. Mittlerweile möchte ich eigentlich nur noch wissen, ob man auf eine E-Mail überhaupt eine Antwort bekommt. 



Ich habe vor fast zwei Monaten schon einmal den Versuch gewagt, unserer Bundeskanzlerin eine Frage per E-Mail zu stellen und habe zwar zumindest eine Antwort aus Ihrem Mitarbeiterstab bekommen, allerdings u.a. auch nur, dass ich mich mit meiner Frage wohl ans Auswärtige Amt wenden solle. Das habe ich gemacht (und keine Antwort bekommen), aber gleichzeitig auch Ihrer Parteikollegin - Frau K****** M****** -, die mir laut ihrer eigenen Beschreibung als am Geeignetsten vorkam, meine Frage zu beantworten, eine E-Mail geschickt. Auf diese E-Mail habe ich bis heute keine Antwort bekommen. Abgeschickt habe ich sie am 14.12.2010 und nochmals am 14.01.2011. 



Mittlerweile ist mir an dieser Antwort eigentlich gar nicht mehr so sehr gelegen (auch wenn ich mich natürlich dennoch über eine Antwort freuen würde), nachdem ich wohl begriffen habe, dass das Thema vermutlich zu komplex ist, als dass man dies zumindest halbwegs beantwortet bekommen kann. Allerdings ärgert es mich, dass ich von Ihrer Parteikollegin überhaupt keine Antwort bekomme - weder einen Hinweis, dass die E-Mail angekommen ist, noch, dass die Antwort vielleicht sehr arbeitsintensiv ist oder sonst irgendwas. 



Ich frage mich mittlerweile, ob ich mich als Bürgerin bzw. Wählerin wirklich derart abspeisen lassen soll bzw. warum überhaupt die Möglichkeit angeboten wird, per E-Mail mit Mitgliedern des Bundestags bzw. Ihrer Partei in Kontakt zu treten!?!?! 



Dass eine Bundeskanzlerin nicht in der Lage ist, mir persönlich zu antworten, das kann ich ja noch verstehen... 

Auch wenn ich kein Verständnis aufbringe, dass dann diese Möglichkeit - per E-Mail Fragen zu stellen - überhaupt angeboten wird. 



Den gesamten "E-Mail-Verkehr" (leider recht einseitig hauptsächlich von meiner Seite) können Sie sehen, wenn Sie diese E-Mail komplett durchlesen. 



Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 



Kristina P. 


[Hier füge ich wiederum meine ursprüngliche Mail samt dem „Schriftwechsel“ ein.]


>>>>>Oh! Eine REAKTION! So schnell! Es ist ja nicht zu fassen! War dieser Versuch nun wohl erfolgreicher??<<<<<



-----Ursprüngliche Mitteilung----- 


Von: C***** R*** <C*****.R***@bundestag.de


Cc: "M******, K******" <K******.M******@bundestag.de
Verschickt: Mo., 24. Jan. 2011, 17:43 
Thema: Fwd: Frage zu E-Mail-Anfragen 


Sehr geehrte Frau P., 

im Auftrag von Frau Abgeordnete C***** R*** möchte ich hiermit gerne auf Ihre Fragen eingehen. Absolute Priorität in der Arbeit der Abgeordneten hat die parlamentarische Arbeit. Alles, was darüber hinausgeht, wird abhängig von den jeweiligen Kapazitäten in Abgeordnetenbüros und den persönlichen Präferenzen von Abgeordneten bei der Vermittlung von politischen Inhalten und Konzepten organisiert. Dazu gehören Bürgerbriefe und Bürgeranfragen. Im Zeitalter von Internet und neuen Kommunikationsmitteln ist es schlicht und ergreifend nicht leistbar, alle Fragen zu beantworten bzw. auf alle Anregungen zu 
reagieren, die die Abgeordneten im Bundestag erreichen. Um dem Bedürfnis von interessierten Bürgerinnen und Bürgern nach Informationen und politischen Konzepten im Rahmen der reellen 
Möglichkeiten zu entsprechen, werden solche Angebote wie Internetseiten und Newsletters gemacht. 

Für das Büro von Frau Abgeordnete K****** M****** kann ich verständlicherweise nicht sprechen, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, was es bedeuten würde, wenn man bei jeder von täglich über 200 Mails (manchmal über 700) eine formlose Eingangsbestätigung vornehmen müsste. Es gibt keine parlamentarischen Vorschriften, wie Bürgerfragen an die Abgeordneten bearbeitet werden sollen, weil die Erfordernisse der parlamentarischen Arbeit andere Schwerpunkte zwingend machen und die Abgeordneten nur den parlamentarischen und fraktionellen Gremien 
gegenüber rechenschaftspflichtig sind. Selbstverständlich ist es für die Arbeit der Abgeordneten nur von Vorteil, möglichst breit zu kommunizieren und offenes Ohr haben für Probleme, Sorgen, Anregungen, Ideen und Lösungsansätze von Außerhalb. Letzten Endes entscheidet jedes Büro ganz autonom, was wichtig und was unwichtig ist. Hierfür bitte ich Sie um Ihr Verständnis. 

Mit freundlichen Grüßen 

A** M*****
Büroleiter 



>>>>>... sooo viele Mails bekommen die täglich?? Und nach welchem Schema wird da aussortiert? Und was würde wohl passieren, wenn meine E-Mail noch von vielen weiteren Personen an viele verschiedene Politiker gesendet werden würde?
Über diese schnelle Reaktion muss ich mich beinahe wundern bzw. bin ich kurz davor, mich zu amüsieren. Ich stöbere – angestachelt von der Antwort-E-Mail noch ein bisschen auf der Homepage der Partei. Und ich entdecke einen Beitrag über Tunesien... Immerhin, Tunesien hat es geschafft, dass man sich darüber äußert. In Anbetracht dessen, dass mir die Reaktion von dem Büroleiter nicht gefällt und eben auch alles, was mir auf der Homepage noch alles ins Auge fällt, „muss“ ich dem Büroleiter doch noch eine Antwort schicken.<<<<<



-------- Original-Nachricht -------- 


Betreff: Re: Frage zu E-Mail-Anfragen 


Datum: Mon, 24 Jan 2011 23:17:01 -0500 


Frau R***, Herr M******, 

vielen Dank immerhin für die Beantwortung einer meiner Fragen. 
Für eine Partei, die sich angeblich u.a. insbesondere für Menschenrechte stark machen will, halte ich sie allerdings für inakzeptabel (ich meine damit meine ursprünglich gestellte Frage an Frau K****** M******). 

Ich habe mehr von Ihrer Partei erwartet - bei allem Verständnis dafür, dass Sie sicherlich viele Anfragen bekommen, ich frage mich aber, ob es gerade eben für Ihre Partei derart unwichtig ist, was in Nordafrika vor sich geht! 
Vermutlich muss in Algerien auch erst eine derartige Revolution stattfinden, dass es dann zumindest einen Platz auf Ihrer Startseite verdient hat - wie jetzt Tunesien am 20. Januar. 

Es grüßt Sie 

Kristina P. 



>>>>>Immerhin, dieses Büro scheint sich mehr mitteilen zu wollen als das andere, auf dessen Antwort ich wohl bis zum Sanktnimmerleinstag warten werde. Jedenfalls bekomme ich wiederum umgehend eine Reaktion.<<<<<



-----Ursprüngliche Mitteilung----- 

Von: C***** R*** <C*****.R***@bundestag.de>


Verschickt: Di., 25. Jan. 2011, 9:10

Thema: Re: Frage zu E-Mail-Anfragen




Guten Morgen Frau P., 





bei der Beantwortung Ihrer Frage an uns hatte ich gar nicht vor, die an Frau MdB K****** M****** gestellte Frage zu mit beantworten. Das ist eine andere Baustelle. Ich werde mir auch nicht mehr Zeit nehmen, Ihre ursprünglichen Fragen zu lesen. 

Was Nordafrika und den Nahen Osten mit den autoritären Regimes und ihren unfähigen und korrupten Herrschern betrifft, wünsche ich mir das Zustandekommen einer radikal demokratischen Bewegung in all diesen Ländern, damit die gesellschaftspolitische "Verstopfung" dieser Gesellschaften ein Ende nehmen kann. Trotzdem kann auch eine glaubwürdige menschenrechtspolitisch orientierte Außenpolitik keine "social engineering" in diesen Ländern übernehmen. Die Instrumente der Außenpolitik sind hinreichend bekannt. Wunschdenken hierbei kann nur zu neuen Katastrophen führen. Dass das Konzept der Administration von George W. Bush, einen großen "demokratischen" Nahen Osten mit diplomatischen, finanziellen und vor allem militärischen Mitteln im Sinne von "social engineering" zu schaffen, musste zwangsläufig derart grandios scheitern. 

Mit freundlichen Grüßen 

A** M*****



Interessanterweise bekomme ich also doch noch eine Art Statement, obwohl mich der nette Herr anfangs noch darauf hinweist, dass er meine ursprünglichen Fragen nicht nochmals lesen wird. Es reicht ihm aber anscheinend, ihm eine Art Köder - in diesem Fall "Algerien" –"hinzuwerfen". Am liebsten würde ich ihn auf diesen Widerspruch noch hinweisen, aber ich lass es lieber. Ich denke, es ist sowohl verlorene Zeit als auch vergeudete Energie, sich damit auch noch auseinanderzusetzen, zumal es ja sowieso zu nichts führt....

Nach den beiden AntwortE-Mails mache ich mir allerdings den "Spaß" und "google" diesen Herrn Büroleiter und stelle dabei fest, dass es einigen anderen Personen, die versuchten, mit "seiner" Politikerin Kontakt aufzunehmen, genauso erging wie mir. Zumindest die von mir im Internet in verschiedenen Foren vorgefundenen Antwort-E-Mails an diese Personen sind in der Art identisch mit den Antworten, die ich bekommen habe.

Interessant wäre vielleicht noch der Versuch, ein Thema zu finden, was den jeweiligen Politikern besser gefallen könnte und ob man mit solch einem Thema dann mehr Erfolg mit einer Kontaktaufnahme hat. Aber vermutlich ist es eher aussichtslos und diese Kontaktfelder sind mehr Schein als Sein.



Vielleicht erscheint es etwas naiv gedacht, „einfach mal so“ bei der Kanzlerin anzufragen; allerdings habe ich mich schon einmal mit einem Anliegen an den Oberbürgermeister der Millionenmetropole, in der ich lebe, gewandt und war überrascht, wie ernsthaft mein Anliegen behandelt wurde. Es dauerte zwar eine Weile, bis meine Frage bei den verschiedenen Referaten abgeklärt wurde – in dieser (Warte-)Zeit wurde mir allerdings sowohl auf dem Postweg als auch telefonisch mitgeteilt, dass mein Anliegen nicht vergessen wurde –; am Ende hatte ich aber eine persönlich unterschriebene Stellungnahme unseres Stadtoberhaupts vor mir liegen.

Mir ist klar, dass man Art und Umfang des zu bewältigenden Pensums eines Oberbürgermeisters vielleicht nicht unbedingt mit dem Pensum einer Bundeskanzlerin vergleichen kann. Aber dass man von unseren Politikern derart abgeschmettert wird bzw. nicht einmal zu ihnen persönlich durchdringen kann, stimmt doch sehr nachdenklich.

 
 
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